Ich habe gerade eine wunderschöne Geschichte gefunden, die ich gern mit euch teilen möchte...❤
Vor langer, langer Zeit wurden die Gefühle geschaffen, um in den Menschen zu wohnen. Ihre Bestimmung war es, den Menschen zu einem sinnvollen, glücklichen und erfüllten Leben zu verhelfen. Alle Gefühle waren erfreut, eine so schöne, wie verantwortungsvolle Aufgabe bekommen zu haben. Sie hatten ihre eigene Rangfolge und jeder wusste um seinen Platz und seine Bestimmung.
Die Liebe war seit jeher das größte und beliebteste Gefühl; sie hatte immer für jeden ein offenes Ohr. Dicht bei der Liebe stand die Dankbarkeit; diese stärkte die Zufriedenheit …
Lange Zeit lebten alle Gefühle harmonisch und ausgewogen miteinander. Wurde die Sorge mal zu groß, kam umgehend die Zuversicht zur Hilfe. Dem großen Kummer half stets der Trost, ebenso wurde die Schwere von der Leichtigkeit unterstützt. In diesem Sinne halfen sich alle Gefühle gegenseitig, wenn sie gebraucht wurden.
Eines Tages mussten die Gefühle jedoch feststellen, dass sie ihre Aufgaben kaum mehr bewältigen konnten. Manche wurden immer öfter von den Menschen unterdrückt und kamen seltener zum Vorschein. Andere hingegen bekamen viel mehr Macht als ihnen lieb war. Die Menschen erstellten zwei Kategorien für ihre Emotionen und unterteilten diese in »positive« und »negative« Gefühle. Das Materielle, Laute und Schnelle bekam einen immer größeren Stellenwert. Weltweit berichteten die Medien vorwiegend über das »Schreckliche « und nur selten über das »Gute«! Hass, Wut, Neid, Ärger, Eifersucht, Gier, Angst und Sorge … wurden stärker, so dass sie auf Hochtouren liefen, um ihre Anforderungen zu bewältigen und schließlich ständig überfordert waren.
Die bislang positiven Gefühle waren verzweifelt, sie wurden immer weniger wahrgenommen. Sätze wie: »Geiz ist geil«, »Liebe macht blind«, »Zeit ist Geld«, zogen immer größere Kreise. Trotz allergrößter Anstrengungen wurden die Gefühle Liebe, Dankbarkeit, Glück, Freude, Leichtigkeit … immer
mehr verdrängt. Das Gleichgewicht unter den Gefühlen stimmte nicht mehr.
Die Angst und Verzweiflung wurde immer größer, die Traurigkeit
weinte seit vielen Stunden, die Wut und Verurteilung machten den Hass für alles verantwortlich...
Als alle Gefühle beinahe restlos überfordert waren, sprachen die Hoffnung und die Zuversicht ein Machtwort!
Es wurde erstmalig eine Versammlung aller Gefühle einberufen.
Geraume Zeit beratschlagten sie, wie sie wieder in Einklang leben könnten und erstellten folgenden Plan:
• Die Liebe soll wieder das stärkste und mächtigste Gefühl sein, denn alles was mit Liebe geschieht, ist immer gut!
• Die Dankbarkeit soll auch ganz oben stehen, denn wenn man dankbar ist, zieht man immer mehr an, für das man dankbar sein darf.
• Die Hoffnung bekam wieder ihren Platz, denn wenn man hoffen kann, gibt man nicht so schnell auf.
• Das Glück, die Freude und die Leichtigkeit bekamen wieder ihren
bedeutenden Stellenwert und sie umarmten sich innig.
• Die Traurigkeit war müde und durfte sich zurückziehen, mit der Erkenntnis, dass auch sie wichtig ist, denn nur wer fähig ist, manchmal traurig zu sein, ist auch fähig zum Lieben und zum Glücklich sein.
• Die Angst und die Sorge durften sich zufrieden in den Hintergrund stellen, dennoch wussten sie, dass sie schnell vor Ort sein könnten, wenn sie gebraucht wurden, um den Menschen vor Schlimmerem zu bewahren.
• Die Verzweiflung begnügte sich mit ihrem kleinen Plätzchen am Rande und blickte glücklich zur Hoffnung.
Als alle Gefühle wieder im Einklang waren, kam der Hass hervorgekrochen. Mit einem zufriedenen Lächeln umarmte er die Liebe, sowie alle anderen Gefühle und sprach: »Ich habe viel zu lange auf dieser Welt regiert, schon lange möchte ich gehen. Nun, da die Harmonie wieder eingekehrt ist, kann ich endlich in Frieden ziehen. Lebt wohl!«
Die Weisheit sprach das Schlusswort: »Wenn der Mensch es zulässt seine Gefühle wahrzunehmen und jedem Gefühl seinen angemessenen Platz gibt, wird er erkennen, dass das Leben ein Geschenk ist – einzigartig, lebendig und wunderschön!«
(Aus dem Buch: „Inspirationen für`s Herz von Gisela Rieger)